Keine Partei: "Die Verwaltung hat Schuld?"
Wer
hat nicht auch schon über unsere Bürokratie geklagt: Die Wirtschaft,
weil Genehmigungen zu langsam gehen, die Bürger, weil sie von
einem Amt zum nächsten geschickt werden und die Politiker, weil
ihre Maßnahmen nicht schnell genug umgesetzt werden oder nicht so
Wirkung zeigen, wie sie gehofft haben.
Tatsächlich: Gesetze, Verordnungen und Formulare bilden einen wahren Dschungel. Je nach Sachlage können ein Dutzend Behörden und Einrichtungen zuständig sein: Stadt, Landkreis, Regierungsbezirk, Land, Bund, Europäische Union, vielleicht noch eine Industrie- und Handelskammer und in jeder Institution mehrere Abteilungen, die noch dazu eher gegeneinander als miteinander arbeiten.
Aber wer hat sich das alles ausgedacht? Die Politiker? Ja, irgendwann mal. Warum? Weil sie dachten, es sei eine gute Idee. Und natürlich weil sie von uns gewählt wurden. Dank der Demokratie. Wenn durch unsere Wahl Regierungen wechseln, wechseln eben auch Personen, Einstellungen und Verwaltungsvorschriften. Damit ändern sich auch Ämter und Formulare.
Die Verwaltung ist - ebenso wie wir - letztes Glied in der Kette. Hat kaum Spielraum etwas zu ändern. Die seltene Gelegenheit, Politikern Verbesserungen vorzuschlagen, nutzt nicht jeder Verwaltungsangestellte. Schon gar nicht, wenn er sich auf der Karriereleiter abmüht. Also wer bleibt als Schuldiger übrig?
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