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Keine
Partei Kassel ;- )
Ihr
Kandidat im Wahlkreis 170: Markus
Schilling
Ideen
gesucht?
Es gibt Hunderte, Tausende, Millionen von Ideen, die in den
letzten Jahren Bundesrepublik in Schubladen verschwunden sind. Da
leisten wir uns Forschungsförderung und Modellversuche. Laden
Delegationen hierher ein und reisen ins Ausland. Sorgen für die
Fortbildung von Staatsdienern, loben teure Wettbewerbe aus.
Und
dennoch:
Wie viel von diesen klasse Ideen werden umgesetzt?
Viel zu wenig. Warum? Weil man sich mit fremden, allgemein
bekannten Lösungen nicht profilieren kann auf dem Politmarkt der
Eitelkeiten. Oder weil die Lobbyisten der ausgetretenen Pfade zu
stark geworden sind. Oder weil angeblich kein Geld da ist (das nämlich schon
für die Folgekosten eingeplant ist, weil wir die guten Ideen nicht
umsetzen).
Ein gutes schlechtes
Beispiel dafür ist der Strafvollzug. In den USA ist die (privatisierte)
Gefängnislobby schon so stark, dass sie den Gesetzgeber drängen, härtere
und längere Strafen vorzusehen. Damit sie mehr Gefängnisse bauen und mehr
Wärter beschäftigen können. Hier zu Lande kann man noch umkehren. Und für
die 60% der Gefängnisinsassen, die keine Schwerverbrechen begangen
haben, andere - wirksamere und kostengünstigere - Strafen als Gefängnis
ersinnen.
Hier nur vier gute gute Beispiele,
die es immerhin bis in die Praxis geschafft haben, ohne dass das Rad neu erfunden
wurde. Man
kann es auch an hiesige Verhältnisse anpassen, erproben und dann
einführen, ohne eine 10-jährige Begleitforschung mit einzuplanen. Es gibt
noch viel mehr. Erste kleine Schritte genügen ja schon, um später größere
zu vollziehen. Und ich habe auch noch so meine
Vorstellungen, was getan werden könnte.
In Japan müssen
die Schüler ihre Klos selber sauber machen. In Köln
gibt es in einer Schule eine Toilettenfrau. Die Schüler müssen
dafür zahlen. |
In
den Niederlanden ist Teilzeitarbeit viel eher die Regel als die
Ausnahme. Es gibt sehr individuelle Beratung statt nur
Verwaltung für Arbeit Suchende. Arbeitslosenquote? 5%! |
Schweizerische
Topmanager
leisten einige Wochen Sozialarbeit und
bezahlen dafür auch noch. Dieses Projekt 'Seitenwechsel' gibt's
inzwischen auch in Deutschland. |
In Großstädten der USA werden
viele Kriminelle erfolgreich mit Gartenarbeit
resozialisiert. In Deutschland gibt es ein Programm zum
'Täter-Opfer-Ausgleich'.
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Noch
mehr Ideen:
Das habe ich mir so gedacht - leider ohne Anspruch auf Verwirklichung:
- Mehr Kinder. Keine(r)
soll aus wirtschaftlichen Gründen auf Kinder verzichten müssen. Kinder
sind wichtig! Sie erfreuen uns, sie halten uns jung, sie sichern unsere
Rente, sie verdienen unsere Zuneigung (natürlich nicht nur wegen der
Rente). Hausarbeit und Kindererziehung
gehört belohnt.
- Mehr Respekt. Gegenseitige
Rücksicht und Achtung gegen die Gleichgültigkeit und die
Nachlässigkeit. Jede(r) sollte versuchen, einen von ihm besuchten
öffentlichen Platz ein bisschen schöner zu verlassen als er ihn
vorgefunden hat. Auch schön: mindestens einem Menschen pro Tag wenigstens
zum Lächeln zu verhelfen.
- Weniger Regeln. Pro
Monat sollte mindestens ein Gesetz / eine Verordnung abgeschafft
werden. Viele Regeln werden so gut wie nie gebraucht oder ohnehin nicht eingehalten,
sind weltfremd oder schlicht überflüssig. Manche sind geradezu absurd -
Beispiel: Die Aufzugsordnung von 1929: "Es ist verboten, Personen in
Aufzügen zu befördern, in denen die Beförderung von Personen verboten
ist." Die Gerichte würden sich freuen. Die
Eigenverantwortung würde gestärkt.
- Bessere Gebäude. Architekten haben einen feinen Sinn für Ästhetik.
Aber wenn das Gebäude von Handwerkern ausgeführt wird, zeigt sich die Tücke im Detail.
Erst recht, wenn es um alltägliche Wartungs- und Reinigungsarbeiten geht.
Deshalb: Obligatorischer Handwerker-, Putzfrauen- und Hausmeister-'TÜV'
bei Ausschreibungen und Architekturwettbewerben.
- Weniger Verkehrsopfer und -lärm -
vor allem nachts - sowie bessere Mobilität und mehr Auslastung des
Öffentlichen Nahverkehrs: ab 20 Uhr kostet der ÖPNV (außer Taxi) pro
Nase 1 Euro, egal wie weit. Einen Versuch wäre es wert, nächtliche
Raser und Alkohol am Steuer wären kaum ein Problem mehr.
- Weniger Lohnsteuer, mehr Verbrauchssteuern:
7% nicht nur für Lebensmittel und Bücher, sondern auch für
Kinderartikel und Reparaturen -
18% für andere Güter -
36% für Luxusgüter und Modeartikel. Wer sich's leisten kann und
will, zahlt auch noch mehr.
- Mehr Steuergerechtigkeit. Große
Steuerhinterzieher und Betrüger müssen stärker verfolgt werden. Sie
schaden der Gemeinschaft als schlechtes Vorbild, verhindern einen
angemessenen Umgang mit Steuergeldern. Die Zahl der Steuerfahnder wird
dadurch erhöht, dass Bagatellsteuern abgeschafft werden, deren Verwaltung
ohnehin mehr kostet als ihr Aufkommen einbringt.
-
Arbeit und Sozialsystem.
Statt Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung
gibt es ganz formlos und ohne Antrag für jeden ein Bürgergeld als Existenzminimum.
Wer mehr braucht, arbeitet (senkt für Arbeitgeber die Lohnkosten) oder
beantragt Hilfen bei chronischen Krankheiten u.ä. Tauschringe
werden dazu genauso herangezogen wie Geldleistungen.
Für die Selbstversorgung sollte jedem ein Garten zur Verfügung stehen.
Neben der reinen Lohnarbeit werden auch viele andere Leistungen honoriert
mit Geld- oder Sachleistungen. Teilzeitarbeit wird mehr gefördert
und beworben. Die jährlich über vier (4!) Milliarden (!) Überstunden werden wirksam
verboten und abgebaut.
- Ein einfacheres
Einkommens-Steuersystem: Jeder bezahlt einen einheitlich niedrigen
Steuersatz von z.B. 25%. Ausnahmen und Abschreibungen entfallen. Ab 1 Mio. Euro
Jahreseinkommen beträgt der Steuersatz jedoch 100% (ausgenommen
Lottospieler, gönnen wir's ihnen). Damit werden alle, die so viel zu
brauchen meinen, entweder zur Kasse gebeten oder aus dem Land getrieben.
Vermögens-Milliardäre müssen ihr Vermögen zu 50% in gemeinnützige
Stiftungen stecken. Die "Neidgesellschaft" ist dann wohl kein
Thema mehr. Denn entweder wandern die Milliardäre aus - dann dienen sie
als schlechtes Beispiel zum Thema "Eigentum verpflichtet"
(Grundgesetz Art. 14 (2)) - oder sie bleiben hier - dann können sie sich
als gutes Beispiel profilieren.
- Mehr Verantwortungsgefühl.
Bürger sollten sich in sozialen
Einrichtungen oder Vereinen engagieren. Sie können die Institution selbst
wählen. Sie können auch wählen, wie sie eine Mindeststundenzahl
ableisten: als 'Auszeit' z.B. 18 Monaten oder nebenher in 'Teilzeit'. Und sie
bekommen Anerkennung dafür, z.B. je nach Dauer des Engagements
zusätzliche Rente.
- Mehr Gemeinsinn. Gemeinschaftliches
Leben und das Teilen von Eigentum, das in Einzelhaushalten selten
ausgelastet ist (z.B. Autos), wird im Gegensatz zu Einzel- und
Kleinhaushalten staatlich gefördert. Auch Austausch von Alt und Jung,
Aus- und Inländern, Behinderten und Nichtbehinderten etc. wird mehr
gefördert.
- Mehr soziale Innovationen statt
bloß technischem Fortschritt. In den letzten Jahrzehnten gab es eine
rasante technische Entwicklung. Weder der Einzelne, noch die Gesellschaft
und die Politik konnten da mithalten. Deshalb fürchten viele (leider zu
Recht), dass unsere Gesellschaft auseinanderfällt. Deshalb gibt es so
viel Menschen mit psychischen Problemen. Deshalb lässt sich selbst der
Kanzler 'coachen'. Im Sozialwesen müssen interdisziplinäre Experimente
erlaubt sein, natürlich behutsam und respektvoll, denn dies soll nicht in
eine Art Menschenzoo münden.
- Weniger Profi-Politiker.
Bundestags-Abgeordnete sollten
mindestens fünf Jahre einen anständigen Beruf gehabt haben, damit sie
das 'richtige' Leben kennen gelernt haben. Während ihres Mandats müssen
sie mindestens vier Wochen Freiwilligenarbeit in einer sozialen
Einrichtung ihres Wahlkreises leisten. Nach 10 Jahren sollte für alle
Mandatsträger Schluss sein oder sie müssen mindestens zwei Jahre etwas
ganz Anderes tun.
- Keine
Interessens-Verquickung: Bundestagsabgeordnete dürfen weder
Aufsichtsrats-Posten in Wirtschaftsunternehmen noch leitende Ämter in
einem Interessensverband wahrnehmen.
- Ein Experiment: Lobbyisten ins Parlament.
Etwa 1500 Interessensverbände vom ADAC bis zu den Zeitungsverlegern sind
als Lobbyisten im Bundestag zugelassen. Sie sollten mal einen Rollentausch
eingehen: Für eine Sitzungswoche im Parlament müssen Lobbyisten von A-Z
Kompromisse und Entscheidungen finden. Zwischendurch nehmen die
Abgeordneten sie in die Zange, um Meinungen, Bedenken und Vorschläge von
Bürgern ihres Wahlkreises vorzubringen.
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